Emotionen satt beim Homburger Bergrennen – Fällt mit Turbo-Power der Rekord?
HOMBURG (thb) Motorsport aus nächster Nähe, ist am zweiten Juli-Wochenende die Devise beim 49. Homburger ADAC Bergrennen, in der Peripherie der Kreis- und Universitätsstadt Homburg, wozu auch der Zielort Käshofen zählt. Freunden von Old- und Youngtimern, aber auch vor allem von reinrassigen Touren- und Rennsportfahrzeugen, wird der Homburger Automobilclub am 13./14. Juli wieder spannende Momente und imposante Eindrücke vermitteln. Denn knapp 130 Teams als dem gesamten Bundesgebiet, aus Luxemburg, Belgien, Frankreich, Österreich und der Schweiz, haben sich derweil in die offizielle Starterliste dieses Wertungslaufs zur Deutschen Automobil Bergmeisterschaft, des alt-ehrwürdigen NSU TT-Bergpokals und des beliebten KW Berg-Cups eingeschrieben. Dazu gesellen die Fahrerinnen und Fahrer von allen drei GLP-Berg-Meisterschaften, die wir in Deutschland haben. In der Tageswertung gibt es einige Anwärter auf den Gesamtsieg, und auch der Streckenrekord, von 1:05, 404 min für die 2,6 km lange und mit 14 Kurven gespickte Piste, steht erneut auf dem Prüfstand, zumal neuerlich Turbo-Motoren die Szene aufmischen.
„Wir garantieren unseren Zuschauern reichlich Gänsehautmomente“, prophezeit Thomas Bubel, der seit 1992 für den Veranstalter als Pressesprecher fungiert. Im Feld der Tourenwagen stechen drei schnelle Porsche heraus. Schon einmal, vor zwei Jahren schaffte Patrick Orth aus dem Wittlicher Umland den Tourenwagensieg auf der Käshofer Straße. Neu im Geschäft ist dagegen Florin Hess aus dem Odenwald, ebenfalls mit einen 911er Cup-Porsche. Favorit ist hier der aktuell stärkste Bergpilot aus den Reihen des Homburger AC. Jochen Stoll vom Donnersberg (könnte auch als Adelstitel verstanden werden) ist der amtierende Deutsche Vize-Berg-Cup Meister und präsentiert bei seinem Heimrennen den Carrera Cup-Racer vom Typ 991 mit stolzen 510 PS. Mit wechselnden Wetterbedingungen steigen dagegen die Chancen des Tirolers Stefan Hetzenauer mit seinem Allrad-Subaru Impreza „Turbo-Monster“. Dazu schickt der KW Berg-Cup weitere ultraschnelle BMW M3, VW Scirocco, oder Opel Kadett C in den Fight um die Krone der „Hüslifahrer“, wie die Schweizer es zum Ausdruck bringen.
Apropos Schweiz; von dort reist Vinzent Caro mit seinem TracKing-BMW aus der Silhouetten-Gruppe an. Der Mitarbeiter der Motorsport Weltorganisation FiA trifft bei seiner Premiere in der Saarpfalz auf den Eichenbühler Nico Breunig im TracKing mit Mercedes DTM-Silhouette und auf Marco Farrenkopf vom Mittelmain im Silver Car S2. Diese, von Motorrad-Triebwerken beschleunigten „Stühle“, werden die Fans an der Strecke und im offenen Fahrerlager, direkt an der Käshofer Straße, zu begeistern wissen.
Wie im Vorjahr heißt der Top-Favorit in der Gesamtwertung Patrik Zajelsnik aus Freiburg. Der Deutsch-Slowene und Vorjahressieger verpasste im Vorjahr den bestehenden Streckenrekord nur hauchdünn. Nach dem Fahrzeugwechsel im Winter, auf den noch potenteren Nova Proto NP01 mit einem 1.750 ccm Turbo-Motor, ist er im Stande die versammelte V8-Truppe mit Benjamin Noll (Osella / Bad Neustadt), Bernd Simon (Norma / Dillenburg) oder Bruder Alexander zu distanzieren. Bei idealen Bedingungen deuten die Vorzeichen also auf eine Verbesserung des acht Jahre alten Streckenrekords, gehalten vom Luxemburger David Hauser hin. Dazu braucht es jedoch einen fehlerfreie „Fuhre“ auf einer der anspruchsvollsten Bergrennstrecken Deutschlands.
Zum erweiterten Favoritenkreis zählen die Experten der Szene, den Norddeutschen Marco Lorig auf Formel 3, der auf diesem Geläuf vor Jahresfrist Rang drei belegte, und mit dem Titel „Driver oft the Race“ geehrte wurde. Einen reichen Erfahrungsschatz wirft der Ost-Franzose Daniel Allais auf Tatuus Formula Master in die Waagschale. Und wenn Robert Meiers aus der Südeifel die Getriebeproblemem an seinem Dallara World Series im Griff hat, ist auch mit Ihm und seinem mächtigen 3-Liter V6 Formelrennwagen zu rechnen. Dieser imposante Rennwagen war früher im Rahmenprogramm der Formel 1 zu sehen.
Mit regionalem Bezug, hat der ausrichtende Homburger Automobilclub, neben Jochen Stoll weitere heiße Eisen im Feuer, unter seinen insgesamt 12 Aktiven. Der momentan auf Rang 5, nach bislang fünf Rennwochenenden in der Deutschen Meisterschaft rangierenden Kai Neu (Ford Focus ST), wird in seiner Klasse PF 5B das Maß der Dinge sein. In der Leistungsstärkeren Klasse PF 4B trifft der Quierschieder Gino Kruhs auf starke Konkurrenz, genauso wie das Trio Christian Bächle (Homburg), Jonas Steinbrenner (Mandelbachtal) und Boris Schmidt (Fockenberg-Limbach) in der Klasse PF 5C.
Nach alter Väter Sitte, werden die drei angesetzten Trainingsläufe am Samstag (13.07.) von 8-18 Uhr ausgefahren. Gleiches Schema gilt auch für den Renn-Sonntag (14.07.), den Feiertag aller Rennsportbegeisterten. Bereits am Freitag (12.07.) ist das Fahrerlager am sogenannten „Stumpfen Gipfel“, ab dem frühen Nachmittag offen. Dort wird auch das Festzelt aufgeschlagen sein, wo unter anderem zwei Rennsimulatoren auf Besucher warten, die sich an der verblüffend nachempfundenen Rennstrecke hinauf nach Käshofen einmal virtuell versuchen möchten. Hier endet auch der 5. Lauf der diesjährigen Berg-Meisterschaft am Sonntagabend gegen 19 Uhr mit der Siegerehrung.
Alles weitere Wissenswertes zum Rennwochenende und das zu feiernden Jubiläum „50 Jahre Bergrennen in Homburg“ erfährt man auf der Webseite www.homburger-bergrennen.de
Text: Thomas Bubel
Fotos: Leon Berchem, Thomas Bubel