Sensationsrekord beim 49. Homburger Bergrennen – Bestmarke pulverisiert

HOMBURG. Dass es beim Homburger Bergrennen dem seit acht Jahre bestehenden Streckenrekord an den Kragen gehen würde, verdeutlichte Patrik Zajelsnik schon im zweiten Trainingslauf. Was im Rennen passierte, kann man als Sensation bezeichnen.

Seit 20 Jahren betreibt Zajelsnik Motorsport. Nahezu durchweg bei Bergrennen und fast ausschließlich in offenen Sportwagen. „Ich habe auch mal diverse Formel-Rennwagen ausprobiert. Aber darin fühle ich mich nicht so wohl“, erzählte der Top-Favorit auf den Sieg beim Rennen des Homburger Automobilclubs, das die Teilnehmer über den Käshofer Berg hinauf nach Rheinland-Pfalz führt. Schon im Vorjahr war der Deutsch-Slowene hier angetreten, um den acht Jahre alten Streckenrekord des Luxemburgers David Hauser zu brechen. Erfolglos. Diesmal startete er mit einem neuen Wagen, einem Nova Proto NP01 Sportwagen mit 520 Turno-PS. Dennoch war am Freitagabend noch zurückhaltend, was eine mögliche Rekordfahrt betraf. Der Fahrer und sein neues Auto seien noch nicht eins, klagte der Freiburger. „Das neue Auto ist schneller als das alte. Nicht wesentlich, aber schneller. Mein Kopf will aber noch nicht so, wie es das Auto könnte.

Trotzdem fiel schon im zweiten Trainingslauf am Samstag der Rekord. Allerdings zählen Rekorde nur im Rennen. Die Zuschauer wussten da aber, dass sie sich auf einen heißen Rennsonntag freuen dürfen. Denn in der Regel wird bei Bergrennen am Sonntag schneller gefahren. Schon die Durchfahrt Zajelsniks durch den von Zuschauern stark frequentierten Streckenabschnitt „Brückchen“ ließ am Sonntagmorgen ahnen, dass der Rekord gleich im ersten Wertungslauf fallen würde. Der Sportwagen, der wie alle anderen Fahrzeuge mit den Unebenheiten des saarländischen Streckenteils zu kämpfen hatte, schlug einen wilden Funkenregen. Streckensprecher Thomas Bubel wartete sehnsüchtig auf die Zeit, die am Ender der Fahrt auf seinem Monitor aufblitzen würde. Dann gab es einen Aufschrei über die Lautsprecher zu hören, der ahnen ließ, dass die Bergrennsportfreunde entlang der Strecke Zeuge einer Sensation geworden sind. Denn Zajelsnik erzielte eine unfassbare Zeit von 1:03,440 Minuten. Womit Hausers alter Rekord um fast zwei Sekunden unterboten wurde.

Grund zur Freude gab es auch für Jochen Stoll aus Gehrweiler. Der Kaiserslauterer „RHEINPFALZ-Sportler des Jahres 2022“ gewann im Porsche nicht nur die Tourenwagenwertung. Er wurde auch insgesamt Sechster. Kai Neu aus Homburg sorge mit seinem Ford Focus für den zweiten Klassensieg eines HAC-Fahrers.

von Thomas Füssler